Wo kommt der Valentinstag her?

Der Valentinstag wird in Europa etwa ab dem 13. Jahrhundert gefeiert. In Amerika erst ab dem Jahr 1777. Die Tradition, den Valentinstag als Tag aller Verliebten zu feiern hat seinen Ursprung in der Zeit der alten Römer.

Valentinstag zwischen Geschichte und Legende.

Über die Entstehung des Valentinstags gibt es verschiedene Theorien und Legenden. Eine besagt, dass der Valentinstag auf verschiedene Heilige mit dem Namen Valentin zurückgehen könnte. Wobei heute in den kirchlichen Kalendern kein Valentin mehr vorkommt. Im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) wurden bei der Kalenderreform aus dem Heiligenkanon alle Valentins gestrichen, weil sie unhistorisch waren.

Valentinstaglegende

Erste Version

Eine Legende, die mit großer Wahrscheinlichkeit die Geschichte des Valentinstags begründen könnte, bezieht sich auf den römischen Bischof San Valentino von Terni. Im 3. Jahrhundert soll der römische Kaiser Claudius Goticus II. ein Dekret erlassen haben, das die Heirat untersagte. Er war der Ansicht, dass verheiratete Männer nicht so leicht zu gewinnen waren, in den Krieg zu ziehen. Valentin von Terni hielt sich nicht an das Dekret und traute heimlich liebende Paare. Den frisch Verheirateten schenkte er Blumen.  Dafür wurde er ins Gefängnis geworfen und zum Tode verurteilt. Die junge Tochter des Gefängnisgouverneurs, die den Priester gesehen und seine Geschichte mitbekommen hatte, verliebte sich in ihn. Valentin von Terni beantwortete ihre Zuneigung und sie kommunizierten durch Korrespondenz, da sie sich nicht treffen konnten. Am 14. Februar 269 war der Tag seiner Hinrichtung. Er sandte seiner Geliebten die letzte Liebeserklärung mit der Unterschrift „von Valentin“. Danach wurde er enthauptet und als Märtyrer der Liebenden verehrt.

Zweite Version

In Bezug auf das Mädchen gibt es noch eine zweite Legende. Ihr Vater, der Gefängnisgouverneur, erfuhr zufällig von den heilenden Fähigkeiten des Gefangenen und führte seine blinde Tochter Julia zu ihm. An dem Tag der Hinrichtung schriebt Valentin eine Abschiedsliebeserklärung an Julia und legte einen gelben Safran bei. Nachdem sie diese erhalten hatte, geschah ein beispielloses Wunder – sie konnte wieder sehen.

Dritte Version

 Einer dritten Legenden zufolge hat der römische Bischof San Valentino von Terni einem jungen verlobten Paar eine Rose geben. Damit bat er sie um Aussöhnung mit ihren Stämmen und zu beten, damit der Herr ihre Liebe für immer am Leben erhalten würde. Einige Zeit später bat das Paar ihn um den Segen der Ehe. Als sich die Geschichte verbreitete, beschlossen viele am 14. jenes Monats, dem Tag er Segnung, den Pilgerweg des Bischofs von Terni zu gehen.

 

Vierte Version

Eine weitere Legende betrifft die Ehe zwischen der jungen Christin Serapia und dem römischen Zenturio Sabino, der die Ursache des Martyriums der Heiligen war. Sie war krank und Valentin von Terni verheiratete sie kurz vor seinem Tod. Danach fielen beide in einen tiefen Schlaf.

Feiertag Lupercalia

Es gibt noch ein zweites historisches Ereignis, von dem der Valentinstag herrühren könnte: die Feier von Lupercalia, jährlich am 15. Februar. Dieses „Fest der Wölfin“, war das Fest der römischen Urgöttin Lupa, die Wölfin. Sie wurde seit dem 4. Jahrhundert vor Christus in Gestalt der Göttin Juno Februata verehrt, die Göttin des Liebesfiebers. Es wurden Blumen geopfert und Paare im Losverfahren für ein Jahr zusammengebracht. Die Feier von Lupercalia ging jedoch bald dahin, denn die Väter der Kirche beschlossen, einen Heiligen der Liebenden zu finden, der den unmoralischen Luperus ersetzen sollte. 496 nach Christus stornierte Papst Gelasius I. das heidnische Fest des 15. Februars mit der Verfügung, den Kult des Heiligen Valentins am 14. Februar als Valentinstag zu pflegen.

 

 

Paarungszeit der Vögel

Der Valentinstag könnte auch im Zusammenhang mit der Paarungszeit der Vögel stehen, die zu der Zeit beginnt. Es wurde lange geglaubt, dass der Abschluss einer Ehegemeinschaft zu dieser Zeit lang und glücklich werden würde. So wurde um die Zeit in westslawischen und ostdeutschen Gebieten das Fest der „Vogelhochzeit“ gefeiert, wovon auch das gleichnamige deutsche Volkslied berichtet.

 

 

Tradition Valentinstag zu feiern

Der Valentinstag hat eine lange Tradition und eine noch längere Geschichte. So wie er heute begangen wird, liegt sein Ursprung aber in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Englische Auswanderer nahmen den Brauch mit nach Amerika und US-Soldaten brachten diesen nach dem Krieg nach Deutschland. So wurde in Nürnberg 1950 zum ersten Mal ein Valentinsball gegeben und der Tag somit neu etabliert.

Wie diese Historie schon andeutet, ist der Valentinstag im englischsprachigen Raum ein sehr bedeutendes Ereignis. Seit dem 14. Jahrhundert feierten höfische Kreise am 14. Februar die Vogelhochzeit. An diesem Tag warben Verliebte umeinander. Männer wollten den Frauen gefallen, sangen Lieder, trugen Gedichte vor oder schenkten poesievolle Karten. Der Schriftsteller Samuel Pepys soll Urheber des Brauches sein, diese Karten zusammen mit Blumen zu verschicken. Am 14. Februar 1667 schriebe er seiner Gattin einen aufwändigen Liebesbrief und sie schickte ihm daraufhin gerührt einen Blumenstrauß. Die hohe britische Gesellschaft tat ihnen nach und das Valentinskarten-Blumengeschenk war etabliert.

Tradition Valentinskarten zu verschicken

Die erste Massenproduktion von Valentinskarten fand in den USA ab 1847 statt. Esther Howland aus Worcester Massachusetts ließ sich von einer britischen Valentinskarte inspirieren und gründete einen Verlag. Eine richtungsweisende Geschäftsidee, denn in den Vereinigten Staaten beläuft sich die Zahl der versandten Valentinskarten auf etwa 190 Millionen. Auch in Deutschland kann man mit hohen Zahlen aufwarten. Zum Valentinstag werden um die 122 Millionen Rosen nach Deutschland importiert.